Tour de Toilet ein Spaziergang

Hochmoderne WCs auf Bahnhöfen, Schmuddel-Pissoirs in Grünanlagen, Dixie-Klos vor jeder Baustelle. Toiletten gehören zum Bild der Großstadt dazu. Heute werfen wir mit unserer Stadtführerin einen kurzen Blick zurück: Das „Café Achteck“, dessen wahre Bedeutung höchstens Touristen irritieren kann, bot in seiner Entstehungszeit zum Ende des 19. Jahrhunderts Platz für exakt sieben Stehpissoirs – zu einer Zeit, als Frauen noch nicht öffentlich müssen durften. Heute befinden sich im Inneren eine Damen- und eine Herrentoilette. Den Namen verdankt das „Café Achteck“, entworfen von Carl Theodor Rospatt, seinem achteckigen Grundriss. In den Zwanziger Jahren gab es etwa 140 dieser Häuschen, etwa 30 von ihnen sind heute noch erhalten. Die Benutzung kostet nichts, ganz anders als beim modernen Toilettenhäuschen gegenüber. Nach dem Einwurf von 50 Cent öffnet sich mit einem hydraulischen Summgeräusch eine Schiebetür, die den Weg in einen grell beleuchteten Raum freigibt.