Brennpunkt Berlin Die Blockade 1948
Der Fotojournalist Henry Ries
Die Währungsreform mit der anschließend von der Sowjetunion durchgeführten Blockade von Berlin/West ist das Schlüsselereignis für die Teilung Berlins, Deutschlands und Europas. Seit 1947 wird die Auseinanderentwicklung der Besatzungszonen in zwei wirtschaftlich und politisch unterschiedliche Systeme deutlich. Sie führt 1949 zur Gründung der beiden deutschen Staaten und zur Schließung der innerdeutschen Grenzen durch die DDR, die 1961 im Bau der Berliner Mauer ihren Abschluss findet.
Das Deutsche Historische Museum hat den fotografischen Nachlass von Henry Ries erworben, dessen Fotografien zur Berliner Blockade und der Reaktion der Westmächte, der Luftbrücke, einen wichtigen Platz in seinem Werk einnehmen. Henry Ries wird 1917 in Berlin geboren. 1937 verlässt er als Jude auf abenteuerliche Weise Deutschland und beginnt in New York seine Karriere als Fotograf. 1945 kommt er als Soldat nach Europa zurück und kann zunächst als Fotojournalist Europa arbeiten. Die entscheidenden Jahre ist er in Berlin. In den 1950er Jahren kehrt er nach New York zurück und eröffnet ein Studio für Werbefotografie. Ries stirbt 2004 in seinem Haus im Staate New York. Ähnlich wie Helmut Newton entwickelt sich bei Henry Ries Jahrzehnte nach der Flucht eine tiefe Zuneigung zu seiner Geburtsstadt Berlin.